Vor einer Woche besuchten wir kurzfristig – auf besonderen Wunsch – für 2 Tage die Niederlande und machten wir eine Stippvisite in Amsterdam und am nächsten Tag noch einen Abstecher zur See. Das Wetter war herrlich – aber für so kurze Zeit ist es natürlich sehr teuer und anstrengend – aber es war herrlich am Meer – besonders weil ich so lange nicht mehr dort war……………………….
Wir machten am Abend eine Grachtenrundfahrt in Amsterdam und sahen dabei das alte und das „moderne Amsterdam“.
Vor 50 Jahren war ich zum ersten Mal in Amsterdam, mit meinem damaligen Freund meinem jetzigen Mann – ich hatte gerade den Führerschein, war 18 Jahre alt – jung und verliebt – und wir wollten uns einige Tage die Stadt ansehen und zwar über Ostern. Am Gründonnerstag war dazu noch meine Großmutter gestorben – sie sollte aber erst nach Ostern beerdigt werden. Deshalb konnten wir fahren – aber erst am Karfreitag. In Amsterdam angekommen, wollten wir uns ein Zimmer über den Verkehrsverein – die heutige Touristinformation suchen. Lange Menschenschlangen standen vor der Tür und Zimmer gab es nicht mehr. Was sollten wir machen? Wir wussten es nicht und fuhren ziellos umher Richtung Autobahn. Dort stand ein junges Mädchen, eine Anhalterin die nach Den Haag wollte – wir hielten an und nahmen sie mit. Sie war Studentin und wollte über Ostern zu ihren Eltern fahren. Ich fuhr seinerzeit zuhause oft per Anhalter, wenn ich den Zug verpasst hatte und sonst zu spät zur Arbeit gekommen wäre. Das war einer der Gründe, warum wir anhielten uns sie mitnahmen. Wir kamen ins Gespräch und erzählten, dass wir kein Zimmer gefunden hatten und nicht wussten, was wir machen sollten. Sie schlug uns vor, zurück zu fahren nach Amsterdam, sie habe dort eine kleine Wohnung, wir könnten dort über Ostern wohnen. Den Schlüssel sollten wir vor der Abfahrt unter die Fußmatte legen. Sie zeigte uns die Wohnung und wir brachten sie nach Den Haag und fuhren zurück nach Amsterdam. Navis gab es seinerzeit noch nicht. Angekommen in Amsterdam konnten wir die Straße – Nieuwe Kerkstraat – nicht wiederfinden. Wir fragten an einer Ampel einen neben uns stehenden holländischen Autofahrer, – heute undenkbar – der sagte nur – fahrt hinter mir her – und ich fuhr hinter ihm her und wir fanden die Straße. Ganz in der Nähe war eine der sehenswerten und auffälligen holländischen Holzzugbrücken – die es heute auch noch gibt. Wir hatten eine wunderbare Zeit in Amsterdam, das Auto bewegten wir erst wieder als wir zurückfuhren. Seitdem liebe ich diese Stadt und war schon viele Male dort.
Als die Kinder noch klein waren, haben wir oft ein Ferienhaus in St. Maartenszee gemietet und dort einen Woche in den Ferien verbracht, die Umgebung erkundet und sind auch nach Amsterdam gefahren.
Im Juni öffnen die Amsterdamer für ein Wochenende ihre Gärten und Hofjes – Amsterdam hat viel zu bieten.
Am Anne Frank Haus stehen immer noch lange Besucherschlangen und es überkommt mich immer eine starke Traurigkeit, wenn ich das Haus sehe und an Anne denke. Vor über fünfzig Jahren habe ich ihr Tagebuch gelesen und es ist heute noch so aktuell wie damals.
Allen Lesern wünsche ich schöne Pfingsttage – bleibt gesund.
Hallo Agnes, wunderbar dass ihr kurzfristig den Trip nach Amsterdam gemacht habt. Mein Aufenthalt in dieser Stadt mit all ihren Facetten liegt leider auch schon viele Jahre zurück und sollte wiederholt werden….. Amsterdam bietet stets interessantes Neues neben den vielen aus vergangenen Jahrzehnten vorhandenen Sehenswürdigkeiten. Vom Trubel der Stadt kann Frau sich dann bei einem langen Strandspaziergang erholen!!! Auch eine kurze Reise ist lohnenswert.
Liebe Grüße Elisabeth
Liebe Agnes,
das sind ja super schöne Erinnerungen…ob es das heute noch gäbe, ich vermute eher nicht.
Danke dir für’s Teilen – deine Impressionen habe ich genossen.
Lieben Gruß und hab eine feine Woche, Marita
Herrlich, liebe Agnes, ist Deine Amsterdam-Geschichte und noch schöner ist es,
dass Du heute noch an der Seite Deines damaligen Freundes bist und Ihr immer
wieder mal zurückkehrt an diesen Ort der schönen Erinnerungen…
Wie toll, dass die junge Studentin Euch die Wohnung überlassen hat. Ob es das
heute noch gäbe?
Ich machte meine erste Erfahrung mit dieser tollen Stadt, als ich im Alter von 14
Jahren von Schleswig-Holstein nach NRW zog. Schulwechsel, ein erstes Diktat
über einen Amsterdammer Kaufmann mit dem Ergebnis: 1 Fehler – Note: Gut, wie
ärgerlich. Da war ein ‚m‘ zu viel…
Als ich 19 Jahre alt war und die Städt. Handelslehranstalten (so hieß das damals)
in Münster besuchte, machten wir eine 14-tägige Klassenfahrt nach Amsterdam
mit allem Drum und Dran (Stadtrundfahrt, zum Flughafen, ans Meer). Natürliich
gehörte das ‚Anne-Frank-Huis‘ auch dazu. Ich hatte das Buch damals noch nicht
gelesen, erinnere mich aber sehr genau an die Kohlezeichnungen, die in vielen
Räumen an den Wänden hingen, die von Häftlingen in den KZ’s stammten.
Nie haben mich Bilder jemals so erschüttert wie diese Zeichnungen. Ich habe sie
heute noch vor Augen.
Vielleicht klappt es ja noch mal, dass ich mir die Amsterdamer Gärten anschauen
kann.
Nun siehst Du, liebe Agnes, was man mit einem Post beim Leser so ‚anrichten‘ kann…
Danke dafür und liebe Grüße
(Edith W.)